
SILIZIUM ist eines der am meisten verbreiteten Spurenelemente im harmonischen Stoffe-Zusammenspiel unserer lieben Mutter Erde.
In Verbindung mit Sauerstoff ist es wichtiger Bestandteil der Gesteinsschichten der Erdmantelkruste und bildet, in Verbindung mit Wasser, die KIESELSÄURE, welche Pflanzen das ausgewogene Maß an Standhaftigkeit einerseits und Elastizität und Beweglichkeit andererseits, verleiht. Auch in unserem Körper sorgt es für die Ausgewogenheit dieses Kräftespiels und übernimmt zahlreiche wichtige Funktionen : es bindet Wasser und reguliert den Flüssigkeitshaushalt des Körpers, es regt die Bildung vieler anderer wichtiger Stoffe an und ist maßgeblich am gesunden Aufbau unseres Bindegewebes und unserer Knochen beteiligt. Allerdings bildet unser Körper das Spurenelement nicht selbst, sondern ist darauf angewiesen, es aus der Nahrung aufzunehmen.
Durch unseren heutigen Ernährungsstil, der allzu sehr auf industriell stark verarbeiteter Kost basiert, kann es jedoch zu einem Siliziummangel kommen. Dieser äußert sich vor allem durch trockene Haut und vorzeitige Hautalterung, sowie spröde, brüchige Haare und Fingernägel. Auch Bindegewebsschwächen wie die unschöne Cellulite oder Schwächungen im Knochen – und Knorpelaufbau gehen häufig auf einen Mangel dieses wichtigen Spurenelements zurück.
Der Grund für den Mangel sind vor allem durch Monokulturen und Überdüngung ausgelaugte Böden, aus denen unsere Nahrungspflanzen weniger Kieselsäure gewinnen können als natürlicherweise üblich, sowie eben die starke Verarbeitung unserer Grundnahrungsmittel, die den Siliziumgehalt drastisch reduzieren. So findet sich das Spurenelement z.B. in großen Mengen in der Schale von Getreide, bei der Weiterverabeitung wird genau diese jedoch meist abgetrennt, so dass am Ende wenig bis gar nichts von der wichtigen Kieselsäure auf unseren Tellern landet.
Es empfiehlt sich daher, Getreideprodukte in der vollwertigen Variante zu sich zu nehmen, bei der die Körner mitsamt der Schale genutzt werden. Besonders reich an dem wertvollen Stoff sind z.B. Hirse, insbesondere die ungeschälte Braunhirse, sowie Hafer und Gerste. Eine gute glutenfreie Quelle stellt das Pseudogetreide Buchweizen dar.
(Pseudo)Getreide-Produkte allein reichen jedoch nicht aus, um unseren Kieselsäure - Bedarf zu decken, da die Bioverfügbarkeit verhältnismäßig gering ist und der größere Teil somit einfach wieder ausgeschieden wird.
Erhöhen lässt sich die Aufnahmefähigkeit und Verwertbarkeit durch Keimung.
Im Korne ruht die holde Kraft, im Keime strebt sie voran und schafft !
Generell macht es Sinn, Getreide vor dem Verzehr keimen zu lassen und vermehrt Keimlinge und Sprossen in unsere Ernährung einzubauen, da wir sodann nicht ein noch „ruhendes“, sondern ein bereits vollwertig lebendiges Nahrungsmittel zu uns nehmen.
Das ungekeimte Korn enthält Hemmstoffe, die natürlicherweise notwendig sind, damit es nicht wahllos „drauf los keimt“, sondern erst dann, wenn es die hierfür nötige stoffliche Umgebung vorfindet.
Einige dieser Hemmstoffe verringern dann allerdings auch in unserem Körper die Verwertbarkeit der Mineralstoffe und Spurenelemente. Durch Einweichen in Wasser bekommt das Korn das Signal zu „erwachen“ und baut diese Hemmstoffe ab. Lässt man es bis zur Keimung reifen, transformiert es sämtliche Hemmstoffe gänzlich und bildet viele nützliche Enzyme.
Wer gern Brot isst, findet in Bioläden, Reformhäusern oder beim guten Traditionsbäcker vollwertige Brote, die gekeimtes Getreide enthalten (z.B. Essener Brot). Ein zusätzliches Plus an Kieselsäure kann man seiner Brotzeit dann noch verleihen, indem man den Aufstrich mit frischen Sprossen anreichert. Neben Getreide - und Buchweizenkeimlingen enthalten z.B. auch Rettich-Sprossen einen nicht zu verachtenden Gehalt an Kieselsäure.
Auch ein weiteres unserer Grundnahrungsmittel, nämlich die Kartoffel, enthält grössere Mengen des Spurenelements. Und auch hier gilt : die schützende und stabilisierende Kraft liegt in der Schale. Geniesst man Kartoffeln, aus gutem Boden (Bio-Anbau), mitsamt der Schale, enthalten sie noch deutlich mehr Kieselsäure als ohne ihr Mäntelchen.
Die unangefochten besten Kieselsäure-Lieferanten indes finden wir in der Wildnis !
Heimische Wildpflanzen, die besonders viel Silizium anreichern und an unseren Körper weitergeben können, sind Brennessel und Ackerschachtelhalm.
Beide Pflanzen zeigen uns bereits in ihrem Erscheinungsbild, dass sie von den Eigenschaften des Spurenelements durchdrungen sind : weich und zart stehen sie, in andauernd grünem frischen Saft, gerade, stolz und aufrecht empor und verstehen es, auf hervorragende Weise, die elementaren metallischen Kräfte des Erdreichs aufzusaugen und in ihren starken Stengeln zu lebendiger Pulsation zu bringen. Wie kleine, zärtliche und doch so unermesslich starke Knochengerüste wirken sie und verleihen den Plätzen, an jenen sie wachsen, eine besondere Wehrhaftigkeit, - ganz so eben, wie der steinerne Schutzmantel unseres Planeten, in dem Silizium und Sauerstoff gemeinsam die stärkste elementare Kraft bilden.
Beide Pflanzen sind, seit altersher, als besonders heilkräftig geschätzt.
Im Alter lässt die Fähigkeit unseres Körpers, Silizium aufzunehmen, deutlich nach. Warum das so ist, ist bislang nicht geklärt. Brennessel und Ackerschachtelhalm gelten als besonders wirksam gegen typische Alterserkrankungen wie Arthrose und Rheuma. Es liegt also nahe, anzunehmen, dass sie unserem Körper dabei helfen, die Aufnahme dieses elementar wichtigen Spurenelements wieder zu verbessern.
Nun sind es auch beides Heilpflanzen, die, im Gegensatze zu vielen anderen, nicht dazu geeignet sind, sie einfach frisch zu pflücken und an Ort und Stelle, wie sie sind, zu verzehren. Ganz wie im reifen Menschen, der schon vielerlei Lebensgewalten und Prozesse durchgestanden hat, erfordern diese Pflanzen einige Verwandlungsprozesse, bis sie uns ihre ganze Heilkraft schenken. An der Brennessel sollten wir, zumindest, ihre dornig brennenden Härchen mit geruhsamer Hand zermalmen oder sie trocknen lassen, bevor wir sie uns einverleiben. Der Ackerschachtelhalm lässt sich seine innersten Heilkräfte gar erst entlocken, wenn wir ihm eine langwierige Liason mit den Kräften des Wassers und des Feuers schenken : Er muss mindestens eine gute Stunde, auf leichter Hitze, im Wasser durchköcheln und das Gebräu anschliessend eine Nacht ruhen, bevor wir ihn abseien und den, nunmehr außerordentlich heilkräftigenden, Tee trinken dürfen.
Die Hingabe und Geduld lohnen sich allerdings doppelt und dreifach!
Wer sich eine Kur mit diesen wunderbaren siliziumhaltigen Pflanzen gönnt, wird mit einem Zuwachs an Lebenskraft belohnt, die er vielleicht längst für sich abgeschrieben und verloren geglaubt hatte!
Erschöpfungszustände, chronische Müdigkeit und Antriebslosigkeit weichen neuer, frischer Jugendlichkeit, - sowohl innerlich, als auch äusserlich.