Baby /Erstlings - Checkliste : Was man in Wahrheit alles NICHT braucht...

Weniger Kaufrausch => Mehr Zeit für den Liebesrausch :)

 

Wenn das erste Baby erwartet wird, verändert sich eine ganze Menge in unserem Leben.

Neben den hormonellen und emotionalen Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt und den tiefen persönlichen Fragen, die sich stellen, beginnen unsere Gedanken natürlich auch um die Frage zu kreisen :

Was braucht das Baby eigentlich alles? Was müssen wir anschaffen und bereit halten?

 

Damit werdende Eltern dabei den Überblick behalten und eine Orientierung haben, gibt es, die heute weit verbreiteten „Baby Checklisten“ oder „Erstausstattungs-Checklisten“ .

 

Auch ich habe mir solche Checklisten angeschaut, im Nachhinein allerdings festgestellt, dass ich vieles, von dem, was da so aufgeführt wird, überhaupt nicht gebraucht habe !

 

Gehen wir mal durch, was so alles zur Anschaffung empfohlen wird :

KLEIDUNG :

 

Ein Baby braucht eine Grundausstattung an geeigneter und passender Kleidung, die vor allem die jeweilige Witterungslage berücksichtigen sollte.

 

In diesem Punkt fand ich die meisten Erstausstattungslisten mit ihren Empfehlungen sehr gut zutreffend :

  • 6 – 8 Bodies in den Größen 56 und 62

  • 6 – 8 Strampler in 56 und 62

  • 4 – 6 Paar Erstlingssöckchen

  • 2 – 3 Jäckchen

  • im Winter einen warmen Overall, sowie Mütze und Fäustlinge

 

MÖBILIAR :

 

Hier werden meist aufgeführt :

  • Babybett

  • Wickelkommode

  • Wickelunterlage

  • Heizstrahler

  • Windeleimer

Ich hatte das alles, brauchte aber exakt NICHTS davon! :-)

 

Das BABYBETT wurde so gut wie nicht genutzt, weil meine Kleine neben mir im großen Elternbett geschlafen hat.

Als sie erst da war, hätte ich es gar nicht mehr übers Herz gebracht, sie allein, weitab meiner Wärme und Spürbarkeit, schlafen zu lassen. Zudem ist es nicht nur für das Baby schöner und entspannter, direkt bei Mami schlafen zu dürfen, sondern auch für uns Mamas eine erhebliche Entlastung ! Denn wenn Baby schreit, muss man nicht erst die – nun ohnehin latent übermüdeten - Knochen mühsam aus dem Bett quälen, sondern kann, schön gemütlich, einfach liegen bleiben und sich dem kleinen Menschlein direkt zuwenden.

 

Die verbreitete Sorge, man könne das zarte Baby im Schlaf zerquetschen, ist übrigens völlig unbegründet. Mir ist jedenfalls kein einziger Fall bekannt, in dem sich diese Angst bestätigt hätte. Das natürliche Gefühlsband zwischen Mamas und Babys Körper und der Hormonhaushalt der frischgebackenen Mutter sorgen schon sehr gut dafür, dass wir stets wacher Wahrnehmung für unser Baby sind - und so zerbrechlich wie die Kleinen zunächst auf uns wirken, sind sie auch gar nicht. Schaut Euch die Tiere an : Sie schlafen ineinander, übereinander, durcheinander verschmust - ein warmer Liebeshaufen :-) Daran können wir uns ruhig ein Beispiel nehmen! :-)

 

Die WICKELKOMMODE... sah zwar nett aus, wie sie da so im Zimmer stand... wurde aber ebenfalls so gut wie nie benutzt.

 

Ich habe mein Töchterlein meist auf dem Bett oder Boden gewickelt, als Unterlage reichte dabei eine pipifeste Bettunterlage oder auch ein größeres Handtuch. Die Idiotie der Wickelunterlage besteht ohnehin darin, dass sie selbst zwar schön leicht abwischbar ist, man meist aber doch noch ein warmes, weiches Tuch unterlegt, weil sie einem zu kalt und klebrig für Babys lieben Popo erscheint. Folglich kann man sie sich also auch gleich sparen.

 

Freilich, - wer Probleme mit dem Rücken hat, wird die Höhe einer Wickelkommode zu schätzen wissen. Andererseits ist wohlbekannt, dass Babys aus dieser Höhe eben auch herunterfallen können. Mit dem Rücken geht es vielleicht also auch, wenn man sich ein weiches Kissen unter die Knie oder den Popo packt und sich in bequemer, gerader Haltung vor ein Bett setzt oder kniet. Für das Baby hat das den großen Vorteil, dass es warm und kuschelig ist und voller vertrauter Düfte. - Und das macht womöglich auch den obligatorischen HEIZSTRAHLER überflüssig, der bei uns nie zum Einsatz kam, weil die Wandhalterung in unseren Wänden nicht richtig halten wollte. Nach einigen gescheiterten Versuchen ihn sicher anzubringen, haben wir es aufgegeben und ihn auch nie vermisst. Babys sind weniger empfindlich als wir glauben. Eine angemessene Raumtemperatur und Mamis (oder Papis) warme Hände sind völlig ausreichend, um es dem Kleinen behaglich zu machen.

 

Auch einen WINDELEIMER haben wir nie benutzt oder gebraucht. Ich habe mit Stoffwindeln gewickelt, die ich im ganz gewöhnlichen, offenen Wäschekorb zum nächsten Waschgang gesammelt habe. Auffällig gestunken hat das nie. Was soll da auch stinken, ist schließlich erst mal nur gute, süße Muttermilch, die durch eine gesunde Darmflora gegangen ist.

 

Mein Fazit zum Möbiliar also : Im Prinzip braucht man da erst einmal gar nichts anzuschaffen!

 

 

HYGIENE und BABYPFLEGE

 

Auch hier lässt sich die Liste erheblich kürzen!

 

  • BABYWANNE oder BADEWANNENAUFSATZ

    ...hat den einen Vorteil, dass man weniger Wasser verbraucht, als wenn man in der großen Wanne badet. Wenn man aber sowieso ein Bad in der normalen Badewanne nimmt, - warum dann nicht das Baby einfach mit baden lassen?! Da nimmt man auch weniger Wasser als beim üblichen Vollbad und wäscht gleich zwei Körper auf einmal. Die Temperatur kann man an Babys Bedürfnisse anpassen ( - also durchaus JA! zum Babybade-Thermometer! :-) ) und für das Kind ist es viel schöner und vertrauter, wenn Mamis Körper mit dabei ist! :-) Meine Tochter und ich haben es immer sehr genossen gemeinsam zu baden. Meist schlummerte sie zufrieden auf meiner Brust liegend, hat die Wärme und meinen Herzschlag genossen und wenn ihr unbehaglich wurde, konnte sie einfach an Mamas Busen andocken und sich stillen.

    Liebevoll duschen mit Baby geht, mit etwas Vorsicht, bestimmt genauso gut.

  • BABYHANDTÜCHER

    haben wir geschenkt bekommen und benutzt, normale Handtücher hätten es aber ebenso getan. Ein Plus der Babyhandtücher ist vielleicht die Kapuze, aber auch ein gewöhnliches Handtuch lässt sich so um Babys Körper und Köpfchen formen, dass es überall schön trocken und warmgehalten wird.

  • BABYSEIFE

  • BADEZUSATZ

  • BABYSHAMPOO

  • KÖRPERLOTION

  • PUDER

  • BABYÖL

  • WUNDSCHUTZCREME

- mit Verlaub : Alles Quatsch!

Zur Reinigung reichen zwei Dinge : Wasser und ein Lappen.

 

All die Pflegeprodukte belasten und irritieren Babys Haut und Haare eher, als dass sie sie pflegen würden! Der natürliche Schutzmantel der Babyhaut wird durch all die Cremerei nur unnötig gestört und umso anfälliger fürs Wundsein. Außerdem stehen die hochsensiblen Babynäschen nicht so sehr auf Duftstoffe, wie wir das vielleicht tun! Sie möchten lieber erst einmal sich selber riechen lernen, ihre Umgebung und ihre vertraute Mama. Duftstoffe, vor allem, wenn diese nicht einmal natürlichen Ursprungs, sondern synthetisch hergestellt sind, erzeugen da wenig Freude.

  • BABY - NAGELSCHERE

    Ebenfalls eine, meiner Erfahrung nach, überflüssige Erfindung.

    Ich habe meinem Baby nie die Nägel geschnitten und weder sind sie übermäßig lang geworden, noch eingewachsen, gesplittert oder sonst was unangenehmes. Das reguliert sich alles ganz von selbst.

    Vielleicht allerdings nicht mehr, wenn man einmal mit dem Beschnitt angefangen hat, dazu habe ich keine Erfahrungswerte.

 

Den Unterpunkt „ERNÄHRUNG“ lasse ich hier raus, da ich damit keinerlei eigene Erfahrungen habe. Ich habe lange voll gestillt und nicht mal Tee oder Säfte „zugefüttert“, so dass ich im Ernährungssektor tatsächlich nichts brauchte, außer meinem holden Busen. :-)

 

Anders verhält es sich beim Thema „WINDELN“. Auch da geht es ja sehr gut „ohne alles“, nämlich windelfrei. Dass das wohl durchaus ganz gut machbar ist, auch beim ersten Kind, hätte ich, als ich Mama wurde, allerdings noch nicht gedacht und deshalb habe ich mich da gar nicht „ran getraut“ oder weitergehend informiert, sondern mich stattdessen für Strickwindeln entschieden.

 

Nachdem ich inzwischen etwas mehr zum Thema „Windelfrei“ gelesen und gehört habe, würde ich es heute vielleicht auch versuchen. Es gibt mehrere prima Seiten dazu im Internet.

 

Normale Fertigwindeln sind ein großes ökologisches Problem. Selbst „Öko“-Fertigwindeln sind nicht vollständig biologisch abbaubar, sondern nur zu etwa 50%. Das ist immerhin nur der halbe Müllberg, aber schön ist das trotzdem nicht.

Als ich mir dessen noch nicht bewusst war, habe ich einige Zeit lang solche Öko-Fertigwindeln gern benutzt, insbesondere außer Haus, da sie, wenn man mit Kind und Kegel unterwegs ist, schon deutlich praktischer sind, als Strickwindeln, die man erst zurechtbinden und dann „vollgeschissen“ mit sich herumschleppen muss. Im Nachhinein habe ich aber auch dafür bessere Lösungen gefunden : z.B. biologisch abbaubare Einmal-Windeleinlagen. Wenn man davon zwei oder drei in die Windel einlegt, kann man den allergrößten Teil des „Geschäftchens“ damit relativ schnell und einfach entsorgen.

 

Wenn man sich bewusst macht, was für horrende Müllberge Fertigwindeln produzieren und dass sie auch in der Produktion sicherlich nicht gerade einen Beitrag zu einer besseren Klimabilanz auf unserem Planeten leisten, sollte man sich, sofern man nicht den windelfreien Weg gehen mag, für Stoffwindeln entscheiden.

 

Da gibt es verschiedene Varianten, zu denen jeder sich am besten selbst informieren sollte, um die für sich passendste zu finden. Auf den entsprechenden Seiten findet man dann auch Informationen dazu, wie viele Windeln es braucht und wie man diese pflegen sollte.

 

Ein zusätzlicher Vorteil der Stoffwindeln ist auch der, dass Kinder damit früher "trocken" werden als mit Wegwerfwindeln.

 

 

WEITERE DINGE, DIE MAN NICHT BENÖTIGT :

  • Babyphone

    Wer sein Baby bei sich schlafen lässt, braucht selbstverständlich auch kein Babyphone. Schläft das Kleine tagsüber allein, lässt sich das ebenfalls so gestalten, dass man es jederzeit hört. Dabei trainiert man auch die intuitive Wahrnehmung für sein Kind viel besser, als wenn man sich auf die Technik verlässt.

Wer sich trotzdem ein solches Gerät anschaffen mag, sollte unbedingt darauf achten, dass es möglichst strahlungsarm ist. Babys sind noch ganz sensibel für jegliche Frequenzfelder im sie umgebenden Raum. Einige Babyphones geben starke elektromagnetische Strahlung ab, die als gesundheitlich bedenklich schon für Erwachsene, umso mehr also für Säuglinge gilt. ÖKOTEST hat hierzu seinerzeit alarmierende Ergebnisse festgestellt. Also bitte unbedingt informieren!

  • Schnuller

    Babys, die bedarfsgerecht gestillt werden, brauchen keinen Schnuller.

    Meine Hebamme sagte mir dazu : „Man muss sich bewusst sein, dass Schnuller nicht den Kindern helfen, sondern den Eltern.“ :-)

    Sie empfahl uns, einen Schnuller frühestens ab dem dritten oder vierten Lebensmonat anzubieten. Ein Baby, das unruhig ist und schreit, möchte eigentlich an Mamas Busen. Ein Schnuller ist da nur ein kläglicher Ersatz. Zwar geben die Hersteller sich alle Mühe, die Schnuller der weiblichen Brust möglichst gut nachzubilden, dennoch bleibt es ein totes Stück Silikon oder Kautschuk, das den Bedarf zu Nuckeln und zu Saugen befriedigt, nicht aber den Bedarf nach Wärme, Nähe, Mamaduft und Herzschlag.

    Mamis, die lange und bedarfsgerecht stillen möchten, können sehr gut komplett ohne Schnuller auskommen. Wer dennoch auf die kleinen Helfer zurückgreifen möchte, den mag ich bitten, den Rat meiner Hebamme zu beherzigen (erst ab dem 3. oder 4. Monat „schnullern“ lassen) und gesundheitlich unbedenkliche Modelle (Naturkautschuk) zu benutzen.

  • Babyrasseln, Quietschen und sonstigen Spielzeugfirlefanz

    Ein schönes Mobile, eine Spieluhr mit einer angenehmen, sanften Melodie, eine altersgerechte Rassel oder ein schöner Greifling – daran haben die kleinen Freude und es überfordert ihre Sinne nicht. Schaut man sich allerdings an, was der Markt so alles an Babyspielzeug anbietet,... sollte man seinen Instinkten trauen! Denn : all diese quietschenden, quäkenden, unnatürlichen Sounds, die so manches bunte Spielzeug von sich gibt, überfordern ja schon unsere Nerven! Und, wenn es uns schon nervt, wieso gehen wir dann davon aus, dass ein kleines Geschöpf, das gerade erst die sinnliche Welt entdeckt, diese Kakophonien als angenehm empfinden wird? Schenken wir den Kleinen doch lieber mehr Raum für Stille, mehr Raum ihre Sinne mit der natürlichen Weltenkulisse vertraut zu machen, anstatt sie gleich auf die „digital world“ zu trimmen...!

 

Wie steht es mit KINDERWAGEN und TRAGEHILFE ?

 

Im Prinzip braucht man tatsächlich nicht mal einen Kinderwagen.

Babys möchten ihrer Mama (und Papa) nah sein und sie spüren. So viel und sooft wie es geht.

Tragetücher oder Tragehilfen sind da eine wunderbare Sache! Sie erlauben dem Baby die Welt vom sicheren, warmen, vertrauten Hafen aus zu erleben und vermeiden Gefühle der Schutzlosigkeit oder des "Hilfe, wo bin ich?". Die Eltern spüren jede Regung und Gefühlslage ihres Babys unmittelbar und können sofort und sanft mit ihrer elterlichen Wärme reagieren. Die meisten Tragehilfen können unterschiedlich angebracht werden, so dass Baby, je nach Situation, an der Brust oder auf dem Rücken getragen werden kann und die Eltern sämtliche Alltagshandlungen auch mit Baby durchführen können.

Ein Kinderwagen kann eine brauchbare zusätzliche Anschaffung sein, ich würde aber allen Eltern empfehlen, sich vor allem eine gute Tragehilfe (oder Tragetuch) zu besorgen.

 

Eltern, die ein Auto haben, brauchen zudem selbstverständlich einen babygerechten AUTOSITZ.

 

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Was man letztendlich anschaffen will, was man persönlich als notwendig oder wichtig erachtet oder eben nicht, das muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Ich wollte hier nur einmal aufzeigen, dass man nicht blindlings alles kaufen muss, was es so zu kaufen gibt...

 

Allen werdenden Eltern wünsche ich ganz viel Freude auf ihrem Weg in ihr neues Leben mit Baby und ganz viel liebevollen Fokus auf all die nicht käuflichen, unbezahlbaren und unschätzbar wertvollen Dinge, die ein neues Leben mit sich bringt ! <3

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Kommentare: 4
  • #1

    Ulysses Calder (Mittwoch, 01 Februar 2017 15:33)


    I was recommended this website by means of my cousin. I am no longer positive whether this publish is written through him as no one else realize such specific about my difficulty. You're incredible! Thanks!

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  • #3

    Kristina (Freitag, 10 Februar 2017 10:07)

    Sehr hilfreicher Eintrag, vielen Dank!
    Ich selbst bin werdende, (großteils roh)vegan und vor allem minimalistisch lebende Mami und hab mir schon so über einiges hier angesprochenes Gedanken gemacht. Meine Meinung wurde durch deine Ansicht noch einmal bestätigt.

    Alles Liebe aus Wien

  • #4

    Eldy Cocou (Samstag, 11 Februar 2017 00:34)

    Vielen Dank für Deine Rückmeldung, liebe Kristina, das freut mich sehr!
    Ich wünsche Dir und Deinem Pflanzenzwerg einen wunderschönen Start in Euer gemeinsames Leben und alles Liebe und Gute! <3